Freitag, 8. November 2013

Nam Myoho Renge Kyo

Ich habe herusgefunden, dass die Körperspannung, die ich oft vermisse und die Verbindung zur Natur, die jch hier dauerhaft zu stärken versuche, maßgeblich von meiner Kopfhaltung abhängt. Halte ich mein Kinn ein wenig stolz erhoben, ist die Körperspannung und die Naturverbundenheit sofort zu spüren, eine Entdeckung, die ich genüsslich erprobe. Auch ist mir aufgefallen, dass meine Zehen gar nicht so seltsam geformt sind, sondern schlicht in einer gekrümmten Haltung verharren, wie Krallen. Mir gefällt dieser vergleich. Wenn ich sie strecke, sehen sie normal aus, fast hübsch.

Ich sitze mit meinerm neu errungenen Selbstgefühl im Jeep. Der Wind pfeift in meinen Ohren und die Hitze des Nachmittags beginnt sich in die gnädige Frische des Abends zu wandeln. Ich spüre dieses neue, erotische Gefühl, meinen Stolz, meine Kraft und meine Präsenz und chante dafür, einen Geparden zu sehen.
Fünf Minuten später steht er vor uns; groß, hübsch, ich liebe den Kontrast der dunklen Flecken im hellen Fell, dass den schlanken athletischen Körper umhüllt. Er verbirgt sich halb hinter einem Baum und verschwindet im Dickicht des Buschs. Aber er läuft nicht weit, ich kann ihn spüren, seinen ruhigen, weisen Blick der uns gefangen hält, ohne dass wir ihn erwiedern könnten.

Und so ist wieder ein Tag perfekt. Ich lebe jetzt seit über einem Jahr mit den buddhistischen Lehren Nichirens und dem Gohonzon und hier in Südafrika chante ich jeden Tag, manchmal Stunden, ganz nebenbei in meinem Kopf oder bewusst mit meinem kleinen Omamori (Reise oder Schutzgohonzon) und es war der schönste Monat meines Lebens. Ein perfekter Tag folgt auf den anderen, ich bin zum bersten gefüllt mit Liebe und Freude und positive Energie und hier im Busch kann ich intensiv erleben, was Marlo Morgan in "Traumfänger" über die Fürsorge der Natur beschreibt. Die Aborigines beten jeden Morgen mit Tänzen und Gesang für die Wunder und Erfahrungen des Tages und ich folge ihrem Beispiel.
Das Chanten, die Natur um mich herum, die viele Zeit, meine Gedanken schweifen zu lassen, das ist perfekt. Ich lecke meine Wunden, heile sie, lasse alte Gefühle hinter mir und habe mich noch nie so gesund und stark und natürlich gefühlt wie hier. Mich jagd ein krativer Schub nach dem anderen und die Dinge die ich anfange, fallen mir leicht und werden gut. Ich vertraue meinem Körper und bin voll Freude über die für mich großartigen Leistungen, zu denen er jetzt mühelos fähig ist. Ich achte nach wie vor nicht darauf mich anzupassen und ich stelle fest, dass es mich nicht mehr traurig macht, anders zu sein und in einigen Punkten, einfach nicht dazuzugehören. Es ist gut, denn ich bin ich.

Auch meine Wut lässt mich nicht im stich und sie hilft mir sehr, alte und neue Gefühle zu verarbeiten. Ich glaube, jeder Mensch drückt seine Agression aus, selbst die, die der Meinung sind, sie hätten gar keine. Sie zeigt sich oft unbemerkt ihres Uhrhebers, anderen als irritierende oder lästige Eigenschaft und ist durch den Versuch sie zu leugnen odet abzuspalten umso gefährlicher. Ich habe die Erfahung gemacht, dass Wut sich verhält, wie ein verstoßenes Kind, wenn man versucht, sie von sich abzuspalten. Sie fängt an zu wachsen, lauter nd heftiger zu werden, grässliche Bilder der Angst zu malen ud weckt die inneren Dämonen, bis sie so beängstigend ist, dass man glauben kann, die ganze Welt möchte nichts als einen brutal zerstören und gleichzeitig gewiss ist, ein Monster, dass zu genau Diesem fähig ist, in sich zu tragen.
Als meine Wut und ich diesen Punkt erreicht hatten, brachten mich wundervolle Menschen dazu, sie wieder aufzunehmen und als Teil von mir zu akzeptieren. Mein Wutmonster schrumpfte zu einer Flauschekugel zusammen und verkrümelte sich schnurrend und zusammenrollend an einen sicheren Platz meines Herzens.

In diesem Sinne,
Nam Myoho Renge Kyo, liebe Welt,
Pass auf dich auf, morgen früh fahren wir um 5:00 zum  Gemsbock- fangen.
Liebe, Rania

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen