Montag, 1. Dezember 2014

Bag Raiders - Way back Home

Hallo ihr Lieben. Unglaublich, endlich ist es so weit, es geht zurück nach Hause.

Wir sitzen am Flughafen in Dubai. Um uns herum tost die Geschäftigkeit der Reisenden. Ich fühle mich mal wieder als Teil eines Ameisenhaufens. Jakob neben mir staunt genau so wie ich und drückt aufgeregt meine Hand.

Ich kann mich noch genau an das letzte Mal erinnern, als ich diesen Wegen gefolgt bin und mit jedem Schritt, den wir beide jetzt tun, beginnt der Zauber der vergangenen Erfahrung neu in mir zu klingen, durch mich zu vibrieren und vermischt sich mit den neuen Eindrücken, dem neuen Abenteuer das wir jetzt gemeinsam bestreiten dürfen.

Ich habe Angst. Große Angst. Angst, dass ich mich nicht wiederfinde, in meiner so schmerzlich vermissten Heimat, dass die Lea, die ich vor einem Jahr im Paradies zurück lassen musste, nicht gewertet hat, sondern weiter gezogen ist. Auch deshalb bin ich wahnsinnig froh, Jakob neben mir zu wissen. Zu spüren wie er meine Hand hält, mir beruhigend den Nacken krault und mit einem einfachen lächeln die Angst nimmt tut wahnsinnig gut!

"Rain pours down over a city
Night has fallen like a stone
Are you gone or are you with me?
In my heart I'll never know

If I close my eyes I'll see you
Hear your footsteps in the rain
In my dream I'll never find you
but I'll hear you call my name

Ooooooooh
Ooooooooooooooohhh

As I tread through crowds of people
Trying to keep from looking back
Got your sense on something passing
And it sends me off my track

Do I find you will I follow
To forever and a day
I can feel you in the distance
But you seem so far away

What if I just can't find my way back home (ooh)
What about all the things I just don't know (ooh)
What if I just can't find my way back home (ooh)
Would you be there to show me where to go (ooh)"
Bag Raiders- Way back Home

Ich sitze in unserem kleinen, freundlich gelb gestrichenen Zimmer mit den hohen Stuckdecken. Trotz des üblichen weltreiseneden Abenteurerflairs hat das Big Blue Backpackers, in dem wir uns gerade befinden, den fast hoheitlichen Touch einer etwas älteren Hamburger Stadtvilla. Von draußen weht ein Hauch kühler Luft herein. Der Tag war warm und der kleine rote Kater hat sich auf dem Dach vor unserem Fenster auf dem warmen Blech geräkelt. Jakob ist mit dem Kopf auf meinem Bein eingeschlafen, er atmet ganz ruhig. Ich bin so wahnsinnig froh, dass er hier bei mir ist. Die ersten Stunden nach der Landung waren furchtbar. Ich bin ein Jahr lang vor Heimweh zerflossen, doch der Gedanke daran, an einem Ort in der Welt wirklich wahrhaftig, echt und Zuhause zu sein birgt eine große Hoffnung. Und die ersten Stunden war die Angst, eben jene zu verlieren überwältigend.

Wir gehen von der Waterfront zurück zum Backpackers. Die Abendsonne zaubert goldene Muster auf den Signal Hill und die Eukalyptusbäume vor uns singen im South-Easter, der den Sommer bringt. Und genau hier mit dem ersten Eis dieses Dezembers und Jakob an der Hand, bin ich endlich wieder zu Hause.