Sonntag, 29. Januar 2017

Love you always forever

Jetzt habe ich schon fast ein Jahr nichts mehr geschrieben, aber das Leben ist einfach passiert.
Ich habe grade das 2. Semester Kostümdesign abgeschlossen und es ist genau das was ich machen möchte! Wenn ich sage: ich mache viel für die Uni, bedeutet das, ich habe mich mit Kirschen und Hörbüchern auf meinem Balkon an die Staffelei gesetzt und vier Stunden gezeichnet. Dieses Studium ist wirklich großartig!
Auch habe ich mein erstes Ausbildungsjahr in Gestalttherapie abgeschlossen, bin also auch diesem großen Ziel einen Schritt näher gerückt!
Ich glaube, ich habe in vielen Bereichen große Fortschritte gemacht. Ich bin immer mehr bei mir und schaffe es häufig, ganz ich zu sein, ich öffne mich Menschen immer mehr und schaffe es gleichsam meine gesunden Grenzen zu wahren. Außerdem weiß ich wirklich gut, was ich will und ein Teil meiner Seele ist endlich in meinem echten Alter angekommen! Jetzt muss ich nur noch versuchen, sie mit der alten Frau in mir unter einen Hut zu bringen, hoffentlich gelingt es mir!

Aber nun hat mein neues Afrika Abenteuer wieder begonnen. Und wie immer fällt alles an seinen Ort.
Zwei entscheidende Dinge sind dieses Mal anders: zum einen habe ich keine festen Pläne. Ich arbeite nicht, ich habe nichts geplant oder gebucht, ich lasse mein Leben passieren. Und zum Zweiten: ich bin auch schon in Deutschland ganz ich! Ich nehme ein ganz anderes Selbstbewusstsein mit nach Afrika und ich nehme es auch wieder mit zurück.
Ich bin hergekommen mit einem tiefen Gefühl von "Mama Afrika sorgt für mich" und was soll ich sagen, das tut sie! Ich fühle mich wohl, sicher, behütet und wundervolle Dinge passieren!

Ich sitze eingerahmt von zwei wunderbaren Ladies im Flieger. Unsere 777 gewinnt an Geschwindigkeit, die Räder lösen sich vom Asphalt und wir lassen Hamburg hinter uns. Heike ist unterwegs nach Bangkok und wird von dort Thailand bereisen, Karin blickt auf 3 Monate in Neuseeland, beide haben ihre Familien Phasen längst hinter sich und genießen, wie ich, die Freiheit des alleine Reisens. Wir reden über Yoga, Politik, Vergangenes und das was vor uns liegt.

Es ist verrückt, wenn ich in Hamburg ankomme, selbst wenn ich nur ein Wochenende in Berlin war, brauche ich oft Tage um mich wieder richtig zu akklimatisieren, hier in Kapstadt fühle ich mich zuhause und vertraut, sobald das Flugzeug die Landebahn berührt. Mein Taxifahrer ist großartig. Nachdem ich den Preis auf ein realistisches Maß runtergehandelt habe, diskutierten wir über südafrikanische Kultur und Politik. Das Thema kommt auf Trump. Er lacht und sagt: "atleast we are not the only ones with a dumb president anymore!"
Das sunflower stop ist vertraut wie eh und jeh, es ist, als wäre ich nur eine Woche weg gewesen, Dan begrüßt mich strahlend und wir vollführen einen "lea's back in town"-Tanz.
Und kaum bin ich da, kommt auch Mark vorbei. Es ist gut ihn zu sehen, wir Sprechen viel und klar und ich merke wieder wie viel ich im letzten Jahr erwachsen geworden bin.
Mein erster Tag klingt tanzend mit Cory, John  und zwei bezaubernden Russinnen im Dubliner aus, mit Cory und Tara, die ich beide im Sunflower getroffen habe, wird es am nächsten Tag zu den Pinguinen nach Simons Town gehen. Meine Cape Town Magic passiert!

Ich betrete das warme helle Klassenzimmer. Debbie blickt von ihren Unterlagen auf und strahlt mich an. " it is as if you've never left! " wir umarmen uns und setzen uns raus in den Schatten, es gibt viel zu erzählen. Ein Schüler aus Spanien kommt auf uns zu: "Debbie, is it a friend of yours? " "No, that's my daughter."

Und jetzt, sitze ich in der Hitze Upingtons, wir sind nahe der Wüste, das merkt man hier. Gert und seine Mutter haben mich für eine Woche zu sich eingeladen um mir die Wüste zu ziegen und die bushman vorzustellen. Gleich brechen wir in ein neues Abenteuer auf, das Kalahari Desert heißt!!

Die Blitze zucken vom Himmel und erhellen kurz die Wildnis um uns herum, sie hinterlassen lilane Spuren am Nachthimmel. Die Luft ist schwanger von einem unvergesslichen Gewitterduft! Gert und ich lachen extatisch bei jedem neuen Blitz, der Wind um uns frischt auf und wir rücken auf seinem Autodach näher zusammen. "It is our Storm!"